Ich habe mir schon oft Gedanken wegen des Rauchens gemacht.
Mir ist bewußt, daß es nicht nur meine Gesundheit schädigt, sondern auch extrem meine Geldbörse.

Ersatzweise war ich mit der E-Zigarrette schon 1 Jahr weg vom aktivem Rauch. Aber nun möchte ich nicht mehr Dampfen.

Deshalb versuchte ich heraus zu finden, was ich dagegen unternehmen könnte, beides zu unterlassen.

Medizinisch heraus gefunden:

Basalganglien


Als Basalganglien oder Nuclei basales werden mehrere Kerne bzw. Kerngebiete im Gehirn zusammengefasst, die unterhalb der Großhirnrinde (Cortex cerebri) liegen. Sie sind für wichtige funktionelle Aspekte motorischer, kognitiver und limbischer Regelungen von großer Bedeutung, beispielsweise für Spontaneität, Affekt, Initiative, Willenskraft, Antrieb, schrittweises Planen, vorweggenommenes Denken und Erwartungen.

Beim Griff zur Zigarette haben die Basalganglien im Gehirn ihr Okay gegeben. "Die Basalganglien sind eine Art Kommandozentrum, das darüber entscheidet, welche Handlungen wir als Nächstes ausführen", sagt Nicole Calakos, Professorin an der Duke University in North Carolina. Die Basalganglien sind eine Gruppe stark vernetzter Verbände aus Nervenzellen. Sie sitzen von den Ohrenspitzen aus etwa einen Zeigefinger weit innerhalb des Schädels.
Bei zielgerichteten bewussten Handlungen agieren die Basalganglien wie ein selektiver Verstärker. Plant der Kortex eine Handlung, so wird das dafür notwendige Motorprogramm an die Basalganglien geschickt und läuft dort durch zwei parallele Pfade, um am Ende wieder im Kortex zu landen. Doch während der "direkte" Pfad das Handlungsprogramm im Kortex verstärkt, wird es vom anderen, dem "indirekten" Pfad, gehemmt. So beherbergen die Basalganglien gleichsam ein "Los-gehts"-Netzwerk und ein "Nein-lass-mal"-Netzwerk. Nur wenn das Los-gehts-Netzwerk gewinnt, wird eine Handlung auch ausgeführt.

Gewohnheiten hinterlassen Signatur in Basalganglien

Nicole Calakos und ihre Mitarbeiter berichten nun im Fachjournal "Neuron", dass Gewohnheiten eine deutliche Signatur in den Basalganglien hinterlassen. Die Forscher trainierten Mäuse darin, einen kleinen Hebel zu drücken, um an eine Leckerei zu kommen. Nach sechs Tagen Training aber machten sie den Tieren die Leckereien in großen Mengen frei zugänglich. "Dadurch haben wir für die Tiere das Drücken des Hebels entwertet", sagt Calakos. Doch obwohl es den Tieren nichts mehr brachte, drückten viele von ihnen den Hebel weiterhin, die einen mehr, die anderen weniger. Sie hatten eine Gewohnheit entwickelt.

Nach dem Experiment untersuchten Calakos und ihre Kollegen die Basalganglien der Tiere. In Schnitten der Mäusehirne simulierten sie den Input vom Kortex mit elektrischen Impulsen und maßen mit einem Fluoreszenzmikroskop gleichzeitig die neuronale Aktivität im Los-gehts- und im Lass-mal-Pfad. Das Ergebnis: Je stärker die Gewohnheit bei einer Maus gewesen war, desto schneller reagierten die Neurone im direkten Pfad. Stärker aktiv im Vergleich zum indirekten Pfad waren sie dagegen nicht geworden. Ein zeitlicher Vorsprung im Los-gehts-Pfad scheint also die neurologische Grundlage für eine starke Gewohnheit zu sein.

Wenn wir nach einer Kaffeetasse greifen, dann ist das eine so gewohnte Handlung, dass ein schneller Los-gehts-Pfad den Plan gewissermaßen durchwinkt — wir müssen nicht mehr darüber nachdenken, wie wir das tun, die Handlung ist automatisiert. Ob Calakos Resultate auf den Menschen übertragbar sind, ist noch nicht klar. Aber angenommen, sie sind es: Wie unterscheidet sich dann der Griff zur Zigarette vom Griff zur Kaffeetasse? Was unterscheidet aus neurologischer Sicht die Suchthandlung von der Gewohnheit?

"Eine Sucht ist eine erlernte Krankheit –
nur, dass das Lernsystem bei einer Sucht zu gut funktioniert"


(Christian Lüscher)


Quelle: Spectrum.de